Glasfasertapete – so wird die Wand ganz elegant

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Seit den 1970er Jahren ist die Glasfasertapete sehr beliebt und gilt als besonders schick. In Praxen und öffentlichen Gebäuden war die robuste Schöne als erstes zu bewundern. Warum sie inzwischen auch in privaten Räumen trendig ist und  einen festen Platz hat, welche vor und Nachteile mit der Glasfasertapete verbunden sind – ein Überblick!

Ist die Glasfasertapete wirklich aus Glas?

Tatsächlich gehört Glas zu den Grundstoffen bei der Herstellung dieser besonderen Tapete. Ihre typischen mustergebenden mineralischen Garne entstehen durch Ziehen von flüssigem Rohglas.

Die Glasfasern werden in speziellen Webstühlen zu einem extrem strapazierfähigen Material verarbeitet und in Tapetengröße gebracht. Auf diese Weise produzierte Tapeten erhalten so ihre unverwechselbare Textur in Fischgrät- oder Rautenmuster und werden am Ende des Herstellungsprozesses durch Dämpfen oder Walken veredelt (Appretur). Anschließend sind sie wie andere Tapeten auch in Rollen konfektioniert.

Tipp:

Nach dem Tapezieren kann die eher unscheinbare Tapete ohne Probleme in der gewünschten Farbe, etwa mit einem Dispersionslack oder einer Latexfarbe gestrichen werden. So erhält sie ihren seidenglänzenden Effekt.

Sind Glasfasertapeten empfindlich?

Glasfasertapeten gelten als äußerst robust und strapazierfähig. Das dichtgewebte, mineralische Material ist formstabil. Glasfasertapeten können bei Verschmutzungen gut gereinigt oder mit einem Schwamm abgewaschen werden. Da die Tapete keine Feuchtigkeit aufnimmt, kann sie auch nicht aufquellen. Glasfasertapeten sind sehr viel zugfester als Raufasertapeten. Ihre Beschichtung macht diese Tapete stoß-, kratz- und schlagfest. Sie sind darüber hinaus scheuerbeständig und vertragen auch eine Reinigung mit Desinfektionsmitteln. Das Material gilt – besonders in Kombination mit einer versiegelnden Farbe wie Latex – als besonders hygienisch. Es gibt keine Fugen, in denen sich Krankheitserreger vermehren können.

Sind Glasfasertapeten feuergefährlich und langlebig?

Die Glasfasertapete gilt als nicht brenn- und schwer entflammbar. Sie gehört in die Brandschutzklasse 1. In einem Brandfall entstehen also keine Giftgase. Dies ist ein Grund, warum Glasfaser gerne in öffentlichen Gebäuden verwendet wird. Denn diese müssen in der Regel Baumaterialien nutzen, die bestimmten Brandschutzklassen genügen. Glasfasertapeten haben eine extrem lange Lebensdauer. Klebt sie einmal an der Wand, ist sie bis zu 30 Jahre haltbar.

 

Wichtig:

Anders als bei herkömmlichen Raufasertapeten kann die Glasfasertapete nahezu beliebig oft überstrichen werden, ohne ihre Struktur zu verlieren.

Kleinere Risse oder Löcher in einer Wand können mit einer Glasfasertapete gut übertapezieren werden. Durch das feste Material sind kleine Schäden im Untergrund später nicht zu sehen

Die Nachteile einer Glasfasertapete

Problematisches Raumklima

Resistenz gegen Feuchtigkeit ist vorteilhaft im Hinblick auf Hygiene. Aber ein Wandbelag, der keine Feuchtigkeit aufnimmt und wieder abgibt, ist nicht gut für das Raumklima. Ist die Tapete schließlich noch mit Dispersions- oder Latexfarbe übergestrichen, ist sie vollkommen diffusionsdicht. Man sollte also in Haus und Wohnung nicht jede Wand mit einer Glasfasertapete belegen. Einzelne große Wandflächen heben hingegen die Ausstrahlung.

 

Wenig Vielfalt

Die elegante Struktur der Glasfasertapete ist unveränderbar. Individuelle Muster sind nicht verfügbar. Wer etwas Abwechslung sucht, kann dies lediglich mit Farbanstrichen erreichen.

 

Hohe Anschaffungskosten

Die Kosten sind im Vergleich zu durchschnittlichen Raufaser- oder Vliestapeten höher. Rund zwölf Euro pro Quadratmeter kostet eine Glasfasertapete. Im Hinblick auf die extrem lange Lebensdauer relativiert sich der Preis.

 

Glasfaser ist Sondermüll

Eine Glasfasertapete lässt sich nicht so einfach entsorgen wie eine Papier- oder Raufasertapete. Sie gehört aufgrund ihres mineralischen Materials in den Sondermüll. Auf dem Recyclinghof erhält man Entsorgungshinweise.

 

Glasfasertapete ist nicht staubabweisend

Das Material zieht durch seine statische Ladung Staub an. Daher ist die Glasfasertapete trotz der guten Reinigungseigenschaften eher ungeeignet für Hausstauballergiker. Schimmel und Sporen können sich hingegen nicht ansiedeln.

 

Gesundheitsbelastung beim Renovieren

Beim Renovieren oder  Entfernen von Glasfasertapete können freigesetzte Fasern und Glasstaub Atemwege und Haut belasten. Bei diesen Arbeiten also unbedingt Schutzkleidung tragen oder einen Experten mit den Arbeiten beauftragen.

 

Glasfasertapete ist schwer zu entfernen

Mit Glück kann man sie trocken in einem Stück von der Wand ziehen. Klappt das nicht,  muss der robuste Wandbelag abgeschliffen werden. Wem das zu viel Dreck macht, sollte über Alternativen nachdenken. Ein neuer Anstrich ist in vielen Fällen die einfacherer und schnellere Lösung.

 

Konzentriertes Verarbeiten

Eine Glasfasertapete muss mit einem Dispersionskleber an die Wand gebracht werden. Wurde die Tapete einmal angedrückt, lässt sie sich nachträglich nicht mehr verschieben. Man muss also sehr genau arbeiten und die Bahnen exakt anlegen. Da der Kleber innerhalb von 15 Minuten trocknet, ist zügiges Arbeiten angesagt.

Für welche Räume eignen sich Glasfasertapeten?

Glasfasertapeten ist schick und veredelt den Wohnbereich. Sie eignet dich daher  besonders für Räume mit großen Wandflächen. Belegt man eine Wand mit einer Glasfasertapete hat bei einen eleganten Effekt im Haus. Wählt man bei anderen Wänden eine Lösung, bei der die Feuchtigkeit reguliert wird, lässt sich der Versiegelungs-Nachteil gut ausgleichen. In Feuchtbereichen wie Bad, Küche oder Keller, kann die Glasfasertapete eine ebenso sinnvolle Wahl sein wie im Eingangsbereich, Flur und Treppenaufgang. Auch wenn es praktisch ist, eine Wand im Kinderzimmer mal eben feucht abwischen zu können, ist Glasfaser hier eher weniger geeignet. Das Raumklima sollte in Räumen, in denen Familienmitglieder schlafen, wichtiger sein.

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