Moderne Dachterrasse mit grauem Holzboden, Sichtschutz aus Milchglas und minimalistischer Begrünung. Ein kleiner Tisch mit Pflanzkübeln und eine Topfpflanze schaffen eine gemütliche Atmosphäre. Symbolbild für urbanes Wohnen, Outdoor-Living und moderne Balkone.

Balkon abdichten – Schluss mit Feuchtigkeit

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Wind und Wetter setzen gerade älteren Balkonen zu. Wenn diese nicht richtig abgedichtet sind, kann eindringendes Regenwasser eine Menge Schaden anrichten. Wie man einen in die Jahre gekommenen Balkon davor schützen kann und welche die gängigsten Methoden der Balkonabdichtung sind, erfahren Sie hier.

Vier Möglichkeiten der Balkonabdichtung

Die Schwachstellen eines Balkons sind die Schnittstellen zu den Seiten- und Frontwänden sowie der Boden insgesamt. Gerade wenn dieser gefliest ist, besteht ein Feuchtigkeitsrisiko. Viele Balkonbesitzer kennen das Problem: Fliesen lassen sich nur sehr schwer frostsicher verlegen. Deshalb kommt es früher oder später zu Rissen im Balkonbelag, Regenwasser dringt ein, die Substanz des Balkons kann auf diese Weise schweren Schaden nehmen.
 
Für die Abdichtung von Rissen kommen vier Methoden in Frage:

Wichtig:

Die Methoden kann man zwar im Rahmen einer Heimwerkerleistung selbst anwenden. Ob sich das aber noch lohnt oder aber eine umfangreiche Sanierung vom Experten durchgeführt werden muss, sollte zuvor mit Fachleuten nach Augenscheinnahme besprochen werden. Dabei kann auch die passende Sanierungsmethode erörtert werden.

Balkon abdichten mit Flüssigkunststoff

Die Balkonabdichtung mit Flüssigkunststoff ist in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden. Das Ergebnis ist optisch sehr ansprechend und leicht zu pflegen. Wer aber die Vorstellung hat, dass bei dem Verfahren lediglich sichtbare Risse abgedichtet werden, der irrt. Denn es geht bei der Abdichtung mit Flüssigkunststoff regelmäßig um die ganze Balkonfläche und um eine gründliche Vorarbeit.

Zuerst muss der Untergrund gründlich gesäubert und geglättet werden. Eine gute Vorbehandlung ist zwar auch bei den anderen Methoden wichtig, bei Flüssigkunststoff aber essentiell. Von der Vorarbeit hängt am Ende die Qualität des Ergebnisses ab.

Nach Reinigung und Glätten wird eine erste Schicht des Kunststoffs auf den Balkonboden aufgetragen. Ein Armierungsvlies und eine weitere Kunststoffschicht plus Versiegelung beugen der Rissbildung vor und machen die Beschichtung immun Gebrauchsschäden (Stuhl und Tische). Ganz simpel ist eine Abdichtung des Balkons mit Flüssigkunststoff also nicht. Dafür erhält man aber eine Oberfläche, die sogleich begehbar ist. Ein zusätzlicher Balkon-Bodenbelag ist nicht unbedingt notwendig.

Tipp: Mausgrauer Boden nach Einsatz von Flüssigkunststoff ist längst durch farbenfrohe Varianten abgelöst. Wer es bunt treiben will, findet Firmen, die den Kunststoff mittlerweile in diversen Farben und mit unterschiedlichen Oberflächen anbieten.

Balkonabdichtung mit Bitumenschweißbahnen

Bitumen beziehungsweise Bitumenschweißbahnen sind die Klassiker bei der Balkonabdichtung. Das Erdpech wird bei der Aufbereitung von Erdöl gewonnen. Bei der Bitumenschweißbahn wird ein Trägermaterial beidseitig mit Bitumen beschichtet. Zum Verlegen wird das Bitumen dann mit einem Propangasbrenner erhitzt und typischerweise in mehreren Bahnen überlappend miteinander verschweißt.

Tipp: Für lösemittelhaltige Lacke am besten Pinsel mit dichten Borsten verwenden. So trägt man nicht zu viel Material auf. Überschüssige Farbe wird wieder vom Pinsel aufgenommen. Für wasserlösliche Lacke Pinsel mit gespaltenen Borsten einsetzen. Der Materialauftrag wird erhöht, man erzielt einen besseren Farbauftrag.

Wichtig:

Das Verfahren hat sich seit Jahrzehnten bei der Abdichtung von Flachdächern, aber auch bei Balkonen bewährt. Der Vorteil sind die verhältnismäßig günstigen Materialkosten. Allerdings erfordert das Verlegen schon einiges an Können und Erfahrung. Deshalb ist es ratsam, hier im Zweifel Profis zu engagieren.

Balkon abdichten mit EPDM-Folie

Warum einzelne Bahnen verlegen, wenn es doch auch im ganzen Stück geht? Das ist das Grundprinzip bei der EPDM-Folie. Die gibt es nämlich als Ganzes bis hin zu einer Größe von mehreren hundert Quadratmetern. Damit entfällt aufwendiges Zusammenschweißen.

Info: Die EPDM-Folie ist eine synthetische Gummiabdeckung (Ethylen, Propylen, Dien, Monomer), die auch für das Dach verwendet wird. Das Material kann einfach und sicher ohne offenes Feuer angebracht werden, ist leicht und hat eine sehr lange Lebensdauer von bis zu 50 Jahren.

Die Verwendung der EPDM-Folie für die Balkonabdichtung bringt mehrere Vorteile mit sich. Sie ist sehr elastisch und dabei extrem widerstandsfähig. Gleichzeitig lässt sie sich mit einem Kleber recht einfach auf den Untergrund auftragen und hält sogar auf alten Bitumenbahnen. Hierzulande wird die Folie noch relativ selten eingesetzt. Aber gerade für Hobby-Handwerker mit ein wenig Übung und Augenmaß, kann sich die Verwendung der EPDM-Folie – auch im Hinblick auf die Kosten – lohnen.

Balkonabdichtung mit Dichtschlämme

Wenn Keller oder Wände gegen Feuchtigkeit geschützt werden, dann geschieht das meist mit Dichtschlämme. Das Gemisch aus Zement und Kunststoff gibt es für die unterschiedlichsten Anwendungen und natürlich auch für die Balkonabdichtung. Vorteil der Dichtschlämme ist die recht einfache Verarbeitung (bitte stets die ausführliche Anleitung auf der Verpackung beachten). Man benötigt dafür nur Wasser sowie einen dicken Pinsel oder Quast. Die Aufbringung der Masse ist auch für ungeübtere Heimwerker möglich und erfolgt mit gleichmäßigem Schwung. Der Nachteil: die Trocknungszeit, die kann mehrere Tage dauern.

Balkonabdichtung: Kosten im Überblick

Neben den individuellen Heimwerker-Talenten sollten bei der Entscheidung für ein bestimmtes Abdichtungsverfahren auch die Beachtung der Kosten eine Rolle spielen. Flüssigkunststoff: Pro Quadratmeter benötigt man etwa 1,4 bis 2 Kilogramm Flüssigkunststoff. Der Flüssigkunststoff wird meistens in größeren Gebinden verkauft. Dadurch können die Gesamtkosten natürlich höher sein.

Tipp: Wer seinen Balkon abdichten möchte, könnte etwa mit Nachbarn oder Freunden eine Einkaufs- und Verwertungsgemeinschaft bilden. Die Materialkosten bleiben auf diese Weise überschaubar.
Bitumenschweißbahn: Abhängig von Dicke, Länge und Ausführung kann der Preis für Bitumenschweißbahnen schwanken. Im Schnitt liegen die Kosten zwischen acht und zwölf Euro pro Quadratmeter.
 
EPDM-Folie: Die Folie schlägt mit etwa 15 Euro zu Buche.
 
Dichtschlämme: Auch Dichtschlämme sind kostengünstig zu bekommen. Allerdings sind die Preisunterschiede oft groß. Insgesamt – und im Hinblick auf die geplante Verwendung – kann man mit 2,32 Euro bis über 30 Euro (Spezial-Dichtschlämme für Pools) pro Quadratmeter rechnen.

 

Wichtig:

Die Preise decken lediglich die Materialkosten für die Balkonabdichtung ab. Hinzu können weitere Kosten kommen: Entfernung alter Bodenbeläge, Demontage der Balkonbrüstung, Entsorgungskosten für anfallenden Bauschutt, mögliche zusätzliche Handwerkerkosten.
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